Experteninterview: Dr. Markus Figl - Kniespezialist

Dr. Markus Figl, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview nehmen. Um zu beginnen, könnten Sie uns etwas über Ihre Spezialisierung und Ihre Erfahrung auf dem Gebiet von Meniskusrissen und Kreuzbandrissen erzählen?

Meniskusrisse und Kreuzbandrisse sind häufige Verletzungen im Bereich des Kniegelenkes. In meiner langjährigen Tätigkeit als Kniespezialist habe ich mich auf die Behandlung dieser Knieverletzungen spezialisiert. Die Patienten, die ich typischerweise mit einer Knieverletzung in meiner Praxis sehe, sind oft Sportler die Kontaktsportarten ausüben. Insbesondere Fußballspielen, Handball, Volleyball und Schifahren bringen ein deutlich erhöhtes Risiko für einen Meniskusriss oder eine Kreuzbandverletzung mit sich.

Knieverletzungen beschränken sich aber nicht nur auf Athleten. Ich behandle auch viele Patienten, die sich bei alltäglichen Aktivitäten oder Arbeitsunfällen einen Meniskusriss oder einen Kreuzbandriss zugezogen haben. Meniskusrisse zum Beispiel können in jedem Alter auftreten und treten oft in Kombination mit einer degenerativen Kniegelenkserkrankung, der sogenannten Kniearthrose, auf.
Es ist wichtig Knieverletzungen frühzeitig zu erkennen und angemessen zu behandeln. Ziel der Behandlung von Meniskusrissen und Kreuzbandverletzungen ist es Dauerfolgen möglichst zu minimieren oder überhaupt zu vermeiden.

Frage 1: Der Sommer ist fast vorbei und der Winter steht vor der Tür. – In welcher Jahreszeit haben sie mehr Patient/innen in ihrer Praxis und welche Sportarten sind dann häufig der Grund für ihre Verletzungen?

Dr. Figl: Der Jahreszeitenwechsel hat in der Tat einen Einfluss auf die Art der Verletzungen, die ich in meiner Ordination sehe. Während des Sommers, insbesondere in den warmen Monaten, sehen wir oft eine Zunahme von Patienten mit Verletzungen im Zusammenhang mit Outdoor-Sportarten wie Fußball, Tennis, Volleyball, Radfahren und Laufen. Diese Aktivitäten sind bei schönem Wetter beliebt, und die Menschen verbringen im Sommer einfach mehr Zeit im Freien um sich sportlich zu betätigen.

Mit dem Einzug des Winters erleben wir jedoch eine Verlagerung hin zu Verletzungen, die beim Hallenfußball, Handball, Basketball und natürlich beim Wintersport passieren. Skiunfälle stehen dann nahezu täglich am Programm. Am häufigsten sehen wir dann Knieverletzungen. Die häufigste Verletzung ist dabei der Kreuzbandriss. Kreuzbandrisse treten beim Skifahren oft in Kombination mit einem Riss des Innenseitenbandes und einem Innenmeniskusriss auf. Wir nennen das dann „unhappy triad“. Snowboardunfälle sind interessanterweise in den letzten Jahren selten geworden.

Eine gute Vorbereitung, die Verwendung der richtigen Schutzausrüstung und die Beachtung der eigenen körperlichen Fitness ist entscheidend, um das Risiko für eine Knieverletzung insbesondere für einen Kreuzbandriss oder einen Meniskusriss zu minimieren, und das unabhängig von der Jahreszeit.

Frage 2: Wie hat sich die Behandlung von Knieverletzungen insbesondere beim Meniskusriss und beim Kreuzbandriss in den letzten 20 Jahren verändert? Welche sind die neuesten Methoden bei der Behandlung von einem Kreuzbandriss oder einem Meniskusriss ?

Dr. Figl: In den letzten 20 Jahren haben sich die Ansätze zur Behandlung von Sportverletzungen insbesondere beim Meniskusriss und Kreuzbandriss erheblich weiterentwickelt. Diese Fortschritte sind äußerst ermutigend und bieten unseren Patienten bessere Behandlungsmöglichkeiten und eine schnellere Genesung.

Eine der bedeutendsten Veränderungen betrifft die zunehmende Betonung der minimal-invasiven Chirurgie. Bei der Behandlung von Meniskusrissen setzen wir heute nahezu ausschließlich arthroskopische Techniken ein. Dabei werden kleinste Präzisionsinstrumente und ein hochauflösendes Kamerasystem verwendet, um den Meniskus zu reparieren. Dies führt zu kleineren Schnitten, weniger postoperativen Schmerzen und schnelleren Heilungszeiten.

Ein wichtiges chirurgisches Ziel ist zunehmend der Meniskuserhalt durch Naht. Dabei spielen Risslokalisation und Rissmorphologie eine tragende Rolle. Vielfach biomechanisch getestete Nahtsysteme und Stichtechniken sowie neue Nahtimplantate und Instrumente haben die Versorgungsmöglichkeiten verbessert und die Primärstabilität erhöht. Für eine erfolgreiche Naht ist auch die postoperative Nachbehandlung sehr wichtig. Rerupturen sollten einerseits durch eine zu forcierte Rehabilitation vermieden, andererseits Muskelabbau und Bewegungsdefizite möglichst gering gehalten werden. Ein Training der „range of motion“ (ROM) ist mittels „continuous passive motion“ (CPM) ab dem ersten postoperativen Tag sinnvoll. Geräte zur transkutanen elektrischen Nervenstimulation (TENS) können die Muskulatur gefahrlos stimulieren, und das „blood flow Restriction training“ (BFR-Training) ist ein vielversprechender Ansatz, um postoperative Muskeldefizite frühzeitig zu adressieren. Stabilisierende Orthesen schützen die Naht, während die intraartikuläre Anwendung von plättchenreichem Plasma (PRP) die Heilungschancen potenziell erhöhen kann.

Eine weitere wichtige Entwicklung betrifft die personalisierte Medizin. Fortschritte in der Bildgebung und diagnostischen Verfahren ermöglichen es uns, den Zustand des Meniskus oder des Kreuzbands viel exakter zu beurteilen und individuelle Behandlungspläne zu erstellen. Dies bedeutet, dass wir die am besten geeignete Therapie für jeden Patienten anbieten können, sei es eine konservative Therapie oder eine Operation.

Eine Renaissance erlebte in den letzten Jahren die Technik der operativen Refixation des gerissenen Kreuzbandes. Eine Vielzahl an tollen Techniken und kleinsten Implantaten zur Kreuzbandnaht und Kreuzbandrefixation steht uns mittlerweile zur Verfügung. Ich verfolge dieses spannende Thema wissenschaftlich sehr genau und bleibe stehts an den neuesten Entwicklungen dran. Das eigene gerissene Band wieder anzunähen und damit kein Transplantat zu benötigen bringt viele Vorteile für den betroffenen Patienten mit sich. Ich selbst führe Kreuzbandnähte und Kreuzbandrefixationen seit Jahren mit großem Erfolg durch.

Die Notwendigkeit einer klassischen Kreuzbandrekonstruktion (Kreuzbandersatz durch ein Kreuzbandtransplantat aus einer körpereigenen Sehne) nimmt damit immer mehr ab.

In Bezug auf die neuesten Errungenschaften sind Biologika und regenerative Therapien sehr vielversprechend. Hierzu gehören Behandlungen wie die Injektion von Wachstumsfaktoren oder Stammzellen, um die Heilung von Meniskusrissen und Kreuzbandverletzungen zu fördern. Obwohl diese Ansätze noch weiter erforscht werden, zeigen sie großes Potenzial für die Zukunft der Sportmedizin.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Behandlung von Sportverletzungen, insbesondere von Knieverletzungen, in den letzten 20 Jahren erhebliche Fortschritte gemacht hat, was bessere Ergebnisse und eine schnellere Genesung für die Patienten nach einem Meniskuksriss oder einem Kreuzbandriss bedeutet. Es ist spannend zu sehen, wie die Medizin kontinuierlich voranschreitet und neue Möglichkeiten für die Versorgung von Sport- und Knieverletzungen eröffnet.

Dr. Figl in seiner Ordination untersucht ein verletztes Knie eines Patienten

Frage 3: Welche sind die häufigsten Ursachen für einen Meniskusriss oder einen Kreuzbandriss und welche Risikofaktoren spielen eine Rolle?

Dr.Figl: Meniskusrisse und Kreuzbandrisse haben unterschiedliche Ursachen. Beide Verletzungen können auf ein frisches Unfallereignis oder insbesondere beim Meniskusriss auf eine degenerativ bedingte Gelenkserkrankung zurückzuführen sein.

Meniskusrisse treten oft plötzliche bei Sportunfällen oder unerwarteten Verdrehungen des Kniegelenkes auf. Zusätzlich können degenerative Veränderungen im Knie, die mit dem Alter zunehmen, das Risiko für Meniskusrisse erhöhen. Übergewicht kann ebenfalls einen Faktor darstellen, da es das Knie zusätzlich chronisch überlastet.

Kreuzbandrisse stellen eine typische Sportverletzung dar. Insbesondere kommen Kreuzbandrisse bei Sportarten, die schnelle Richtungswechsel, abrupte Stops und Starts erfordern, vor. Ein Kreuzbandriss entsteht häufig bei Aktivitäten wie Fußball, Basketball, Volleyball und Skifahren. Es gibt auch genetische Faktoren und Beinachsenveränderungen die das Risiko für einen Kreuzbandriss negativ beeinflussen können. Bei Frauen können zyklusabhängige Veränderungen, die die Laxizität des vorderen Kreuzbandes beienflusse, eine Mitursache sein. Muskelungleichgewichte und eine unzureichende Technik beim Sport können das Verletzungsrisiko bei beiden Geschlechtern wesentlich erhöhen.

Prävention spielt eine entscheidende Rolle bei der Vermeidung von Meniskus- und Kreuzbandverletzungen. Ein gezieltes Training zur Stärkung der Muskulatur und zur Verbesserung der Technik kann das Verletzungsrisiko erheblich reduzieren, insbesondere in Sportarten mit einem höheren Risiko für Knieverletzungen.

Frage 4: Könnten Sie uns die Symptome von Meniskusrissen und Kreuzbandrissen näher erläutern, damit unsere Leser besser verstehen, worauf sie achten sollten?

Dr. Figl: Die Symptome von Meniskusrissen und Kreuzbandrissen können variieren, aber es gibt gemeinsame Anzeichen, auf die Patienten achten sollten.

Ein Meniskusriss kann Schmerzen im Knie verursachen, insbesondere beim Beugen oder Strecken des Kniegelenkes. Oft tritt eine Schwellung im betroffenen Bereich auf, begleitet von einem Gefühl der Instabilität im Knie. Der betroffene Gelenkspalt ist meist druckempfindlich. Die Schmerzen bei einem Meniskusriss können sich auch in die Kniekehle oder an die Vorderseite des Kniegelenkes je nach Meniskusriss Lokalisation projizieren. Einige Patienten erleben auch ein Klicken, Blockieren oder Einklemmen des Knies bei Bewegung.

Ein Kreuzbandriss geht oft mit einem kurzen plötzlichen Knieschmerz der oft als eine Art Schnalzen empfunden wird, einher. Es folgt ein Anschwellen des Kniegelenkes innerhalb der ersten Stunden nach der Verletzung. Patienten können auch ein instabiles Gefühl im Knie verspüren, insbesondere beim Versuch, das Gewicht auf das betroffene Bein zu verlagern. Das Knie kann sich "locker" anfühlen.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Meniskus- oder Kreuzbandrisse die gleichen Symptome verursachen. Meniskuseinrisse oder Teilrisse des vorderen Kreuzbandes können manchmal nicht gleich offensichtlich sein. Wenn Sie Kniebeschwerden haben oder denken, dass Sie sich verletzt haben könnten, sollten Sie dringend einen Unfallchirurgen oder Sportorthopäden aufsuchen. Ein Kniespezialist kann eine genaue Diagnose stellen und die bestmögliche Behandlung für Sie in die Wege leiten.

Eine frühzeitige Diagnose und kompetente Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und eine möglichst rasche Wiederherstellung der Kniegelenksfunktion zu erreichen.

Frage 5: Welche diagnostischen Verfahren setzen Sie in ihrer Praxis ein, um Meniskusrisse und Kreuzbandrisse genau zu identifizieren, und wie gestaltet sich die übliche Vorgehensweise bei der Diagnose?

Dr. Figl: Die übliche Vorgehensweise bei der Diagnose beginnt mit der klinischen Untersuchung in meiner Ordination, gefolgt von einer MRT Untersuchung beim Radiologen um die Diagnose zu bestätigen und den genauen Umfang der Verletzung zu ermitteln. Bei Kniegelenksergüssen machen wir oft gleich in der Praxis eine ultraschallgezielte Ergusspunktion. Dies bringt durch die damit einhergehende Verminderung der Kapselspannung meist eine sofortige Beschwerdelinderung mit sich.

Sobald MRT Bilder vorliegen bespreche ich mit der Patientin/dem Patienten alle sinnvollen Behandlungsoptionen durch und wir erstellen gemeinsam einen individuellen Behandlungsplan. Eine genaue Diagnose legt den Grundstein für eine erfolgreiches sportliches Comeback und ermöglicht es uns, die notwendigen Schritte zum richtigen Zeitpunkt zur Wiederherstellung der Kniefunktion zu unternehmen.

Frage 6: Wenn eine Diagnose gestellt wurde, welche Behandlungsoptionen stehen Patienten mit Meniskusrissen und Kreuzbandrissen zur Verfügung, und wie entscheiden Sie, welche Methode am besten geeignet ist?

Dr. Figl: Die Behandlung von Meniskusrissen und Kreuzbandrissen hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Art und Schwere der Verletzung sowie den individuellen Bedürfnissen des Patienten.

Bei Meniskusrissen kann bei beschwerdearmen Patienten mit einem Grad I oder Grad 2 Riss eine konservative Behandlung mit Physiotherapie und entzündungshemmenden Medikamenten ausreichen. Wenn der Riss Grad 3 oder Grad 4 erreicht oder symptomatisch ist, kann eine arthroskopische Meniskussanierung erwogen werden. Die Entscheidung zur Operation ist auch abhängig von Lage, Form und Größenausdehnung des Meniskusrisses.

Beim Kreuzbandriss variiert die Behandlung zwischen konservativer Therapie mit Physiotherapie und operativer Kreuzbandnaht mit und ohne Banverstärkung, Krezbandrefixation und Kreuzbandrekonstruktion („klassische Kreuzbandoperation“). Die Wahl zwischen diesen Optionen hängt von individuellen Faktoren ab, wie dem Alter des Patienten, seinem Aktivitätsniveau und seinen persönlichen beruflichen und sportlichen Zielen. Die Entscheidung über die am besten geeignete Behandlungsoption wird in enger Abstimmung mit dem Patienten getroffen. Wir berücksichtigen dabei alle relevanten Faktoren und erörtern die Vor- und Nachteile jeder Möglichkeit, um gemeinsam die beste Entscheidung zu treffen, die den individuellen Bedürfnissen und Zielen des Patienten entspricht. Eine maßgeschneiderte Herangehensweise ist entscheidend, um eine erfolgreiche Genesung sicherzustellen.

Frage 7: Können Sie uns etwas über die Erfolgsraten von Operationen bei Meniskusrissen und Kreuzbandrissen berichten? Gibt es bestimmte Faktoren, die die Genesung beeinflussen können?

Dr. Figl: Die Erfolgsraten von Operationen bei Meniskusrissen und Kreuzbandrissen sind in der Regel sehr gut, insbesondere wenn die richtigen Verfahren angewendet werden und die postoperative Rehabilitation sorgfältig durchgeführt wird. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Erfolg einer Operation von verschiedenen Faktoren abhängt.

Bei Meniskusrissen führt die arthroskopische Meniskusnaht oder Meniskusteilentfernung in den meisten Fällen zu einer erheblichen Linderung der Symptome und zur Wiederherstellung der Kniefunktion. Die Erfolgsrate ist hoch, insbesondere wenn die Operation frühzeitig nach der Verletzung erfolgt.

Bei Kreuzbandrissen ist der Erfolg der operativen Rekonstruktion sowie auch der Kreuzbandnaht (Kreuzbandrefixation) bei guter Patientenselektion ebenfalls hoch, insbesondere bei jungen, aktiven Patienten. Die Rekonstruktion oder Kreuzbandnaht (Kreuzbandrefixation) zielt darauf ab, die Stabilität des Knies wiederherzustellen, was für die Rückkehr zur sportlichen Aktivität entscheidend ist.

Es gibt jedoch Faktoren, die die Genesung beeinflussen können. Dazu gehören das Alter des Patienten, das Vorhandensein von Begleitverletzungen, die Einhaltung der Rehabilitationsrichtlinien und die individuelle Körperphysiologie sowie ein gesunder Lebensstil. Die Einhaltung der postoperativen Anweisungen und die aktive Teilnahme an der Physiotherapie sind entscheidend für den Erfolg der Operation und die Wiederherstellung der vollen Kniefunktion.

Es ist wichtig zu betonen, dass die individuellen Ergebnisse nach einer Operation bei Meniskuksriss oder Kreuzbandriss variieren können. Die Biologie und Regenerationsfähigkeit eines jeden Menschen ist unterschiedlich. Eine sorgfältige Nachsorge und Rehabilitation unter der Anleitung eines qualifizierten medizinischen Teams sind aber auf jeden Fall mitentscheidend, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Frage 9: Gibt es präventive Maßnahmen oder Übungen, die Menschen ergreifen können, um das Risiko von Meniskusrissen und Kreuzbandrissen zu minimieren, insbesondere im Bereich des Sports?

Dr. Figl: Ja, es gibt präventive Maßnahmen und Übungen, die dazu beitragen können, das Risiko von Meniskusrissen und Kreuzbandrissen zu minimieren, insbesondere im Bereich des Sports.

Ein wichtiger Schritt ist das angemessene Aufwärmen vor jeder sportlichen Aktivität, da dies das Gelenk vorbereiten und die Durchblutung sowie die Flexibilität verbessern kann. Die Stärkung der Oberschenkel-, Gesäß- und Wadenmuskulatur ist ein weiterer Schlüssel zur Erhöhung der Stabilität des Knies und zur Vorbeugung von Verletzungen. Darüber hinaus ist das Erlernen und Üben der richtigen Technik in Sportarten mit hohem Verletzungsrisiko entscheidend, um unkontrollierte Bewegungen, die zu einem Meniskusriss oder Kreuzbandriss führen können, zu minimieren.

In einigen Sportarten, insbesondere bei Kontaktsportarten, kann das Tragen von Schutzausrüstung wie Knieschonern oder Bandagen dazu beitragen, das Verletzungsrisiko zu verringern. Eine gute allgemeine körperliche Verfassung und Ausdauer sind ebenfalls wichtig, da sie dazu beitragen können, Müdigkeit zu reduzieren, die Reaktionsfähigkeit zu verbessern und das Verletzungsrisiko zu senken. Die Wahl der richtigen Sportschuhe für die jeweilige Aktivität und die sorgfältige Überprüfung auf Verschleiß sind weitere Maßnahmen, um das Knieverletzungsrisiko zu minimieren.

Schließlich sollte jeder, der regelmäßig sportlich aktiv ist, auf Übertraining achten und ausreichende Erholungszeiten einplanen, um Verletzungen zu vermeiden. Prävention und Verletzungsmanagement sind Teil eines umfassenden Ansatzes zur Sicherheit im Sport, und es ist ratsam, professionellen Rat einzuholen, um die langfristige Gesundheit des Kniegelenkes zu erhalten und das Risiko für Verletzungen wie einen Meniskusriss oder einen Kreuzbandriss zu minimieren.

Frage 10: Abschließend, Dr. Markus Figl, welche Ratschläge würden Sie Menschen geben, die sich von einer Meniskus- oder Kreuzbandverletzung erholen oder ihr Risiko für solche Verletzungen minimieren möchten?

Dr. Figl: Die Rückkehr zu sportlichen Aktivitäten nach einer Meniskus- oder Kreuzbandverletzung erfordert Sorgfalt und eine schrittweise Herangehensweise, um die Gesundheit des Knies zu schützen und das neuerliche Verletzungsrisiko zu minimieren. Hier sind einige Ratschläge und Empfehlungen:

  • Folgen Sie den Anweisungen des Arztes und des Physiotherapeuten. Stellen Sie sicher, dass Sie die Empfehlungen und den Rehabilitationsplan Ihres medizinischen Teams genau befolgen.
  • Überstürzen Sie die Rückkehr zum Sport nicht. Es ist wichtig, die Heilungszeit vollständig abzuschließen und sicherzustellen, dass das Knie stabil und stark genug ist, um den Belastungen des Sports standzuhalten.
  • Beginnen Sie mit leichten Übungen und Aktivitäten und steigern Sie die Intensität und das Tempo schrittweise. Dies ermöglicht es Ihrem Körper, sich an die Belastung anzupassen.
  • Halten Sie eine gute allgemeine körperliche Verfassung aufrecht, um das neuerliche Verletzungsrisiko zu minimieren. Dies kann Gymnastikübungen, Krafttraining und Flexibilitätsübungen umfassen.
  • Hören Sie auf Ihren Körper und achten Sie auf Schmerzen, Schwellungen oder Unbehagen im Knie. Bei auftretenden Problemen sollten Sie sofort professionellen Rat beim Kniespezialisten ihres Vertrauens einholen.
  • Verwenden Sie bei Bedarf Schutzausrüstung oder Bandagen, um das Knie zu stabilisieren und zu schützen.
  • Konsultieren Sie regelmäßig Ihren Unfallchirurgen, Orthopäden und Kniespezialisten, um sicherzustellen, dass Ihr Heilungsverlauf auf dem richtigen Weg ist.
  • Die Rückkehr zum Sport nach einer Knieverletzung erfordert Geduld und Verantwortung. Es ist wichtig, Ihre Genesung ernst zu nehmen und die Empfehlungen Ihres medizinischen Teams zu befolgen, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen und Ihre sportlichen Aktivitäten sicher und erfolgreich wieder aufzunehmen.

Vielen Dank, Dr. Markus Figl, für Ihre wertvollen Einblicke und Ihr Expertenwissen zu diesem wichtigen Thema.

Mehr Infos zu Meniskusriss & Kreuzbandriss finden sie hier:
https://www.sportarzt-wien.at/meniskusriss/
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Unser Interviewpartner
Name: OA Priv.-Doz. Dr. Markus Figl
Branche: Arzt / Sportmedizin
Kurzinfo: Dr. Markus Figl ist Facharzt für Orthopädie und Traumatologie, Facharzt für Unfallchirurgie und Allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger. Er hat 2 Privatordinationen in 1010 Wien und 3430 Tulln.
Webseite: https://www.sportarzt-wien.at